Donnerstag, 20. September 2012

(Ausschnitt aus meinem Buch, "Frida und das Wolkenkuckucksheim".)
"Als Erwachsene glauben wir fest daran, die Erfüllung eines Traumes wäre irgendwann einmal - wenn die Zeit dafür gekommen ist - die Belohnung für ein fleißiges, diszipliniertes und strebsames Leben", sprach Heda weiter. "Viele warten und warten auf dieses Irgendwann. Oft so lange, dass sie darüber ihr Zimmer bei mir vergessen. Dann bleiben ihre Träume für immer im Wolkenkuckucksheim. Manchmal hat der ein oder andere es auch probiert, hat frohen Mutes sein Zimmer geräumt und war dann nach kurzer Zeit doch wieder hier. Traurig und entmutigt. Diese Menschen kommen in der Regel auch nicht noch einmal zurück."
"Das verstehe ich nicht", grübelte Bo. "Was machen denn die Menschen anders, die ihre Träume behalten oder wieder holen und sie verwirklichen?"
"Sie besitzen vor allem drei Dinge, Bo. Erstens: ganz viel Vertrauen zu sich selbst. Zweitens: Mut. Und drittens: eine gute Freundschaft. Sie wissen, dass sie Fehler machen dürfen, und lassen sich nicht entmutigen, sondern machen weiter oder träumen neu. Und keiner von ihnen ist allein. Alle haben jemanden an ihrer Seite, der an sie glaubt." 

Note to self: Ich sollte öfter mal in mein Buch gucken.  

Sonntag, 2. September 2012


7 Sachen 
Immer wieder Sonntags... 
7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. 

Nach der Idee von Frau Liebe .

(Meine 7 Sachen sind nicht von einem Tag, sondern aus der vergangenen Woche.)

Projekte

Ein paar Hexagons gehäkelt und einen Häkel-Loop angefangen. Außerdem ein paar Reihen an einem Dreieckstuch gestrickt.

coffee to go

Einem Neurologen die Hand geschüttelt, mit dem Zeigefinger meine Nase getroffen und einen Coffee to go-Becher gehalten.

<3

Ein Ticket für die S-Bahn gezogen. Jemanden umarmt und zum Abschied einen Handkuss durch das S-Bahn-Fenster gepustet. (Ich arbeite fieberhaft an einer Möglichkeit des Beamens, Nici! )

Bunte Döschen

Döschen beklebt. (Hallo, Feinmotorik. Wir zwei sind noch nicht wieder ganz grün miteinander, hm?)

Lippenbalm 1

Lippenbalm 2

Den Lippenbalm von Frau Liebe gemacht. (Okay, ich hab nur assistiert.) Und er ist toll! Allerdings ein bisschen hart. Und wenn die nächste Woche irgendwo ein paar Minuten übrig lässt, werd ich wohl das Ganze noch mal verflüssigen und mehr Olivenöl rein geben.

Nutella-Guglhupf

Nutella-Guglhupf für die Handball-Saisonerföffnungsfeier gebacken.

Sonnenaufgang

Sonnenaufgänge fotografiert. Was wohl heißt:  Es wird Herbst, wenn ich sie jetzt morgens wieder erleben kann.

Dienstag, 28. August 2012




14.23 Uhr.
"Klar", sagte mir der Neurologe in der Reha verständnisvoll. "Am Anfang werden Sie sicher das Gras wachsen hören."
Und rückblickend auf die letzten Monate war es eigentlich erstaunlich ruhig. Ich mein, - klar waren da ab und an Geräusche und ich hatte recht erfolgreiche Strategien, sie zum Verstummen zu bringen.
Aber jetzt gerade, jetzt überrollt es mich. Die Ratio kapituliert vor dem Geräusch von wachsendem Gras.
Weil das alles schon mal so war. In der Zeit vor dem Schlaganfall, in der die Ratio immer für alles eine  Erklärung fand. Für das Kribbeln im Kopf und die Schmerzen an den immer gleichen Stellen. Oder den leichten Schwindel und das Ohrensausen: Der niedrige Blutdruck wirds halt sein. Oder das Wetter. Sowieso eigentlich immer das Wetter.

Wieder versuche ich es wenigstens, mich zu beruhigen. Man will ja schließlich kein Hypochonder sein. Aber diesmal vertrau ich mir selbst nicht mehr. Die Ärzte und du, ihr habt da schon mal fatale Schlüsse gezogen, sagt diesmal die lautere Stimme mahnend.
Aber wenn die Neurologin dir keinen Termin gibt, sondern sagt: "Gehen Sie in die Klinik das abklären!" - dann hebelt die Ratio halt doch aus. Nicht gewohnt, dass jemand das bisschen Schwindel und Kribbeln so ernst nimmt. Nicht von Ärzten, erst Recht nicht von mir. "Wird schon nichts sein, kommen Sie mal nächste Woche", hatte ich mir erhofft. Aber ich soll in die Klinik fahren. Jetzt gleich.

Und da ist sie also. Die Angst, vor der ich Angst hatte. Was, wenn? Flashbacks.
Hoffentlich ist die Psychosomatik ein Arschloch.

18:59 Uhr.
Die Pschychosomatik ist ein Arschloch.
"Ich schreibe Ihnen einen Ambulanzschein", sagt er. Ein Händedruck (er hat weibliche Hände, denke ich. Schmal. Filigran irgendwie. Wahrscheinlich perfekt, um Blutpfopfen aus Gehirnen raus zu operieren. Oder was sie sonst so machen in seinem Fachgebiet. Man kennt das ja, wenn man Greys Anatomy guckt. Aber was drumherum an ihm noch so zu der Hand gehört, das ist so gar nicht Mc Dreamy.) und ich stehe wieder in der Sonne vor der Ambulanz. Alles ist gut, heißt das wohl. Dennoch will die Erleichterung nicht so richtig. Ich möchte in die andere Ambulanz fahren, dorthin, wo der Arzt mich damals mit dem Stempel "psychosomatisch" hat über 24 rumliegen lassen. (Dorthin, wo er mir auf den Kopf zusagte, er sei jetzt mal ehrlich und direkt, er glaube mir das nicht. Und er würde mir auch nicht abkaufen, dass ich mit dem Zeigefinger meiner rechten Hand meine Nase nicht treffen könnte. Einen Drogentest hat er gemacht. Wegen dem Schwindel und den Doppelbildern. Und die Schatten auf dem Kopf-CT? "Sie haben doch erzählt, Sie hatten als Vorerkrankung mal eine Sepsis. Bestimmt Narbengewebe von damals....") ...Ich möchte dorthin fahren und ein bisschen hysterisch werden.
In die Ambulanz-Räumlichkeiten stürmen und den damaligen Arzt zusammen schreien. ("Sehen Sie? Da sagt mir ein weißer Gott, dass alles gut ist und ich kann ihm nicht mehr glauben.")  Ja, mir ist nach schreien. Und ein bisschen rum wüten. Tropfständer umtreten oder so. (Greys Anantomy-Gucker kennen das ja.)

Aber da funktioniert die Ratio dann plötzlich doch wieder. Das würde mir mein Vertrauen nicht zurück geben. So einfach lässt sich das Gefühl, in sicheren Händen zu sein, wenn ich selbst nicht mehr auf mich aufpassen kann, dann doch nicht wieder herstellen.
Und so setze ich mich gegenüber von der Klinik vor einem Kiosk auf eine Bank. Mit einem Coffee to go warte ich dort in der Sonne auf meinen Mann. Und denke: Wie zerbrechlich das doch noch ist, dieses "Ich vertraue. Ins Leben. In mich. Und in euch, wenn ich es nicht mehr kann."

Sonntag, 26. August 2012


7 Sachen 
Immer wieder Sonntags... 
7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. 

Nach der Idee von Frau Liebe .

(Meine 7 Sachen sind nicht von einem Tag, sondern aus der vergangenen Woche.)

Blog

Frau Liebes Blog duchscrollt und mich gar nicht satt gelesen. (Werde ich auch unbedingt ausprobieren: ihren selbst gemachten Lippenbalm. )

Lomo-Rollfilm

Lomographiert. Den ersten Rollfilm voll geknipst, eingetütet und zur Entwicklung ins Fotolabor geschickt.

African Flower

30 African-Flowers gehäkelt und schließlich die Decke um zwei Reihen verlängern können.

Kaffee

Kaffeetassen gehalten. (Viele.)

Handball

Den Großen beim Handball angefeuert und 3 Tore von ihm beklatscht.

Dachfenster

Sämtliche Dachfenster geöffnet und die 34 °C Raumtemperatur gegen die ein oder andere Mücke getauscht.

Termin

Einen Termin in den Kalender eingetragen.

Montag, 20. August 2012

Diana F+
©kim

Völlig fasziniert in einem Bericht über Lomography  hängen geblieben. Gegoogelt, gelesen, geguckt, (verliebt,) gekauft. Und erstmal -Anfängerfehler- den falschen Film gekauft. Dann gesucht, wo denn bitteschön die Batterien rein kommen und dann verstanden: Batterien braucht ein Blitz und eine Film-Vorspulautomatik. Mein Modell ist aber den 60-er Jahren nachempfunden, also: Hattanich. (Wie, wenn ich das richtig überblicke, alle speziellen Lomo-Kameras.)
"Foto machen - weiter drehen" heißt es. Und weil mich die Digitalfotografie-Mechanismen noch gut im Griff haben, hab ich das ein oder andere Mal nicht weiter gedreht und zack: Doppelbelichtungen hier und da.

Via E-Book ("Hab ich selbst gemacht: 365 Tage, 2 Hände, 66 Projekte" von Susanne Klinger) auf einen wundertollen Blog gestoßen. Ich bin wahrscheinlich jetzt die Letzte, (aber die Allerletzte), die im weltweiten Internet Frau Liebe liest. Aber das großartige ist, ich habe jetzt ganz viele Jahre Stoff nachzulesen, weil es ihren Blog schon so lange gibt....
Deswegen wird es auch nichts revolutionär spektakuläres Neues sein, wenn ich ihre Rubrik "7 Sachen" aufgreifen möchte, haben schon ganz Viele gemacht, wie man in den Kommentaren lesen kann.
Aber ich find das toll. Ich mag so kleine Aufgaben, die mich bewusster sehen und wahrnehmen lassen.
Also, bei mir dann schon ganz bald auch 7 Sachen, für die ich meine Hände benutzt habe

Sonntag, 19. August 2012


©kim

Vermutlich ist eine der größten Macken, die diese Erfahrung letzten Dezember nach sich zog die, dass ich nicht mehr lange darüber nachdenke, wenn ich etwas sagen/ ausprobieren/ machen möchte. Wenn es nur irgendwie möglich ist, dann tue ich es einfach. Das ist manchmal anstrengend. Für die Andern.

Und für mich. Weil ich eigentlich sowieso ein ziemlich impulsiver und begeisterungsfähiger Mensch bin, der viele Jahre immer mal wieder euphorisch und mit gefühltem dasmachich-daswillich-dasfühlich-dasisttoll-Vollgas und voller Wucht vor Gummiwände gesprungen ist. Irgendwann dachte ich dann, erwachsen werden heißt, die Gummiwände zu meiden. Also, den Kopf einzuschalten und öfter mal zu bremsen. Einige Jahre war es sicherlich ganz nett, mit mir zu leben und auszukommen.

Aber jetzt ist das wieder da. Also dieses "Do what you love and do it often".
Für die Menschen, die nah um mich herum sind ist das anstrengend, wenn sie versuchen mich nicht aus den Augen zu verlieren während mein Leben im Vollgas-Modus steht. Für mich ist das anstrengend, weil ich weiß, die Gummiwand kommt, so oder so, aber ich habe keine Ahnung, wer noch an seinem Platz steht wenn sie mich zurück schleudert. Oder wen ich im Rückprall umschmeiße. Geschweige denn, ob die Wand wieder so hart sein wird, dass ich ein Weilchen liegen bleiben muss.

Im Moment, da denke ich, ich habe mich geirrt. Erwachsen werden ist das Gegenteil von Anpassen und seinen Platz unter Vielen zu finden. Erwachsen werden heißt wohl, seinen Platz in sich selbst zu finden. Sagen zu können "Ich bin halt so.", nicht trotzig oder resigniert, sondern weil es einfach so ist. Seinen Frieden mit dem Risiko zu schließen, dass nicht jeder Herzensmensch bei dir bleibt und dich sogar plötzlich richtig doof finden kann.

Aber: Es ist verdammt befreiend, wenn dir manche Dinge auf einmal friedlich am Arsch vorbei gehen können.

Donnerstag, 9. August 2012


Handytasche
© kim

Ähämnäm. Ich muss wohl gestehen: ich beginne zu prokrastinieren.
Aber, ich mein, die x-te Handytasche brauche ich auch grad echt dringender, als eine Decke für den Winter. ;)
So.

Sonntag, 5. August 2012

©kim


Der Kleene ist jetzt sieben.
Mein Sommer-Lieblingsgetränk 2012: Erdbeer-Prosecco aus dem Bioladen (mit Eis).
Endlich aufgehört, Nägel zu kauen. (Endlich wieder: Krallen raus, knallbuntes: Achtung! würde der Psychologe deuten....)
Vorgenommen: Ich muss unbedingt "Die Tyrannei der Liebe" lesen. Nicht nur wegen den Kindern.
Boshis für mich entdeckt - kurzweilige Abwechslung zu den Hexagons.
In einem Straßencafé in der Sonne gesessen, bei einem Milchkaffee eine halbe Stunde das Alleinsein genossen (- noch etwa 2 Wochen Sommerferien....), vorbeilaufende Menschen beobachtet und gedacht: "Ja!"
Ich will: Ein zweites Tattoo. Zurück in einen Beruf. Und das hier auf Gitarre spielen lernen: