Samstag, 17. Juli 2010

my violin

violin (blogversion)
(EDM #17, draw a musical instrument)

überrascht, wie vertraut sie sich noch anfühlt nach all den jahren. wie leicht das griffbrett in der linken hand liegt, wie selbstverständlich sich die finger auf die saiten legen. das kolophonium, das jetzt bald 14 jahre in dem kleinen fach im geigenkoffer ungenutzt altert, ist zum teil so stark zerbröselt, dass überall im koffer und an der geige selbst winzig kleine orange-rote staubkörnchen kleben. wenn sie auf sonnenlicht treffen glitzern sie. wie bernstein.

in den letzten 14 jahren habe ich die geige vielleicht fünf, sechs mal aus dem kasten genommen, auf ihr gespielt gar nicht mehr. dennoch war sie immer sichtbarer teil meiner lebensstationen in dieser zeit. anfangs, weil ich mir sagte: irgendwann nimmst du sie dir und spielst wieder. dann wurde sie immer mehr zum symbol dafür, wie sehr mich eine bestimmte zeit in meinem leben verändert hat. wieviel identität ich dort einfach aufgegeben habe, von heute auf morgen.
manchmal packt mich heute noch die sehnsucht. aber ich weiß selbst nicht so genau wonach eigentlich: sehne ich mich dann danach wieder zu spielen, musik zu machen? oder sehne ich mich einfach nach mir selbst, nach der frau, die ich mal war.

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